Gartenpflege

Natürliche Moos Entfernung: Moos beseitigen ohne Chemie 

Der Garten, egal wie groß oder klein, ist für den, der ihn sein Eigen nennt, ein Rückzugsort, eine Quelle der Inspiration und Entspannung. Während manche Gärtner sich hingebungsvoll besonders anspruchsvollen Blütenpflanzen widmen, hängt das Herz anderer an Obst und Gemüse. Fast immer gibt es in jedem noch so kleinen Gärtchen ein Fleckchen Rasen und eine Terrasse, die zum Verweilen einladen. Besonders im Sommer schätzen Gartenfreunde die schattigen Plätzchen, in denen es sich auf einer Bank oder im Liegestuhl wohlsein lässt. Die Sache ist nur: Moose schätzen dies auch.

Moos – eigentlich immer dabei

Was beim Waldspaziergang durchaus geschätzt und als schön empfunden wird, kann im sorgsam gepflegten eigenen Garten auch schon mal aus dem Ruder laufen. Selbst wer die Einzigartigkeit von Moos in der Natur liebt, kämpft im eigenen Garten gegen die beharrlichen kleinen Pflänzchen an – nicht selten vergeblich. Denn die anspruchslosen Moose sind durchaus in der Lage, einen Rasen komplett zu übernehmen. Und die Moospolster breiten sich rasch auch auf Gehwege, Hauswände und Treppenstufen aus. Sogar auf dem Dach kann sich Moos breit machen. Schädlich sind die Pflanzen zwar nicht, aber eben nicht überall willkommen. Nur – wie rückt man den krautigen kleinen Pflanzen zu Leib?

Moos als Unkraut: Was tun?

Allererster Ansatz ist im Garten, das Wachstum von Moos zunächst so weit wie möglich zu hemmen. Dazu sollten Gärtner wissen, dass die Pflanzen feuchte, kühle Orte lieben, am besten mit nur geringer Sonneneinstrahlung. Diese Stellen müssen besonders gut beobachtet werden und sollten nicht zu stark gewässert sein.

Hat sich das Moos dann eingestellt – und das passiert in fast jedem Garten irgendwann ganz zwangsläufig – dann kann man ihm entweder rein mechanisch, also mit „Brachialgewalt“, zu Leibe rücken, oder zu einigen bewährten Hausmitteln greifen.

Moos entfernen mit Bürste und Feuer

Moos in den Fugen der Terrasse, an Treppen und Fassaden ist nicht nur unschön. Die immer leicht feuchten Polster beschädigen die Fugen, können rutschig und glitschig werden – und müssen weg. Rein mechanisch geht das auf zwei Weisen:

  • Ausbürsten mit einer Drahtbürste – und viel Ellbogenschmiere. Bei dieser Lösung muss die Bürste kräftig genug sein, um die Moose gründlich zu entfernen, allerdings nicht so hart, dass es zu Schäden an den Oberflächen kommt.
  • Abbrennen mit einem Bunsenbrenner: Das geht schnell, die toten Moospolster können anschließend weggefegt werden, aber die Hitze der Flamme kann Steine, Putz und Fugen beschädigen. Eher etwas für Experten.
  • Hochdruckreiniger und Dampfreiniger können ebenfalls gegen Moosbefall eingesetzt werden. Allerdings ist in diesem Fall die Wirkung meist nicht von Dauer, Fugen auf der Terrasse und der Putz an der Hauswand können leiden.

Bewährtes aus der eigenen Küche

Salzwasser: Leicht herzustellen, billig und effektiv, denn die Salzlauge trägt dazu bei, dass dem Moos das Wasser entzogen wird. Die Pflanzen sterben ab und können dann leicht entfernt werden. Benachbarte Pflanzen können unter starker Salzlösung leiden!

Essig: Milder Essig kann als Moosentferner dienen, sollte jedoch nur in Maßen verwendet werden. Der hohe Säuregehalt stört das Gleichgewicht des Bodens und wirkt sich nachteilig auf andere Pflanzen und Tiere im Garten aus.

Cola: Die braune Brause enthält Phosphorsäure, die das Moos zersetzt. Sie wirkt in der Tat Wunder, sollte aber nur angewendet werden, wenn der Moosbefall noch überschaubar ist. Denn Cola zieht mit dem starken Zuckergehalt Ameisen und anderes Getier an, außerdem klebt sie ganz furchtbar.

Natriumkarbonat: In Waschsoda enthalten ist die Substanz, die ebenfalls zur Moosentfernung genutzt werden kann. Allerdings müssen dickere Moospolster zunächst beseitigt werden, da Waschsoda sonst nicht gründlich wirken kann.

Sand: Der Geheimtipp für den Rasen, denn vor allem auf schweren, lehmigen Böden fühlt sich Moos wohl und verdrängt nach und nach das Gras. Wer seinen Rasen verkutiert hat, kann anschließend Sand aufbringen, um die Bodenqualität zu verändern. Dies muss allerdings mehrfach wiederholt werden, bevor man Erfolge sieht.

Chemische Moosentferner: Die chemische Keule ist nicht wirklich empfehlenswert

Alternativ zu den Hausmitteln gibt es natürlich auch spezielle Moosentferner. Hier handelt es sich um Chemikalien, die ausdrücklich dem Moos an die Polster gehen und anderen Gartenbewohnern nicht schaden sollen. Dennoch, es sind und bleiben Chemikalien, die natürlich irgendwann im Grundwasser landen. Manche der speziellen Herbizide enthalten Chlor oder Säuren und können daher auch für die Gesundheit der Gartenbenutzer ein Risiko bilden. Ratsam ist daher, es zunächst mit einem möglichst schonenden Verfahren zu versuchen – oder im Einzelfall den Moosen einen Platz zuzuweisen und sie in die Gestaltung des Gartens einzubeziehen.

Fazit

Moose sind nicht unbedingt Pflanzen, die eifrige Gärtner zu Begeisterungsschreien hinreißen. Nicht etwa, weil die Pflanzen schädlich wären – Moos ist einfach unglaublich beharrlich. Die sehr einfach gestrickten Pflänzchen erobern jeden Platz, der einigermaßen feucht und schattig ist, und richten sich dort aufs Bleiben ein. Wer dem Moos keinen Platz in der Ordnung der Dinge lassen will, kann zunächst mit kostengünstigen, einfachen Hausmitteln die Verbreitung eindämmen. In den meisten Fällen genügt das voll und ganz – und schont zugleich die Umwelt.

 

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