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Klebstoff im Schloss: Was tun?

Es ist ein böser Streich, der leider keine Seltenheit mehr ist und oft teuer enden kann: ein Türschloss mit Sekundenkleber zukleben. Bevor du den Schlüsseldienst rufst, hast du allerdings ein paar Möglichkeiten, die dir helfen können, den Schließzylinder selber wieder freizubekommen.

Klebstoff mit Hitze lösen

 In fast jedem Sekundenkleber ist ein Stoff, der Cyanacrylsäure genannt wird. Diese ist allerdings nur begrenzt hitzebeständig, denn Hitze verflüssigt den verhärteten Klebstoff wieder. Demnach wäre eine mögliche Lösung, den Sekundenkleber im Schloss mit einem Brenner zu lösen – das kann zum Beispiel ein Flambier Brenner aus der Küche oder ein Bunsenbrenner aus dem Werkzeugschrank sein. Diesen richtest du dann auf das verklebte Schloss, so lange, bis der Kleber herausläuft.

Eine zweite Methode mit Hitze wäre, das Schloss – sofern das noch geht – auseinanderzubauen und ca. 10 Minuten bei 250 Grad in den Ofen zu legen. Um den Kleber zu lösen, muss die Temperatur 200 bis 250 Grad erreichen, sonst verflüssigt sich der Klebstoff nicht. Befinden sich danach noch Klebereste im Schloss, kannst du diese mit Aceton beseitigen.

Ist nur wenig Klebstoff im Schloss, kannst du versuchen, den Schließzylinder vorab mit Aceton zu reinigen. Mit ein wenig Glück reicht diese Maßnahme bereits, um das Schloss wieder freizubekommen.

Wichtig: Trage bei all diesen Arbeitsschritten, die mit Hitze oder Aceton zu tun haben eine Atemschutzmaske und Handschuhe.

Klebstoff mit Wasser lösen

Genauso wie bei Hitze ist die Säure auch Wasser gegenüber nur teilweise beständig und zersetzt sich bei andauernder Feuchtigkeit. Ist es dir also nicht möglich, das Schloss mit Hitze zu bearbeiten, kannst du auch auf Wasser zurückgreifen. Diese Methode verlangt einiges an Zeit und Geduld, kann sich aber durchaus lohnen. Mithilfe einer Sprühpistole oder Spritze sprühst du einfach Wasser in den Schlosszylinder. Der Vorgang muss alle paar Stunden wiederholt werden, heißt, dass du das Schloss dauerhaft ‚unter Wasser‘ halten musst, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Das Prozedere sollte regelmäßig, ungefähr 24 Stunden lang ausgeführt werden. Danach kannst du deinen Schlüssel erwärmen, zum Beispiel im Backofen, und ihn in das Schloss stecken. In vielen Fällen ist der Kleber gelöst und der Schlüssel lässt sich wieder drehen.

Besteht keinerlei Chance, das Schloss zu öffnen, sollte man einen professionellen Schlüsseldienst beauftragen.

Prävention: Klebstoff im Schloss vermeiden

Das hilft einem im Notfall natürlich nicht weiter, aber trotzdem ist Vorsicht besser als Nachsicht. Sind bereits Fälle in der näheren Umgebung oder Nachbarschaft bekannt, wo Schlösser mutwillig verklebt wurden, kannst du Vorsichtsmaßnahmen treffen.

In jedem Fall abschreckend wäre eine Überwachungskamera an der Haustür, die sich dann aktiviert, sobald Bewegung in der Nähe registriert wird. Dafür musst du mittlerweile nicht mehr allzu tief in die Geldtasche greifen, sondern findest bereits günstige Angebote auf Amazon oder im nächsten Baumarkt.

Allein ein Bewegungsmelder mit Lichtaktivierung an der Tür kann helfen, potenzielle Täter schnell wieder umkehren zu lassen.

Möchtest du allerdings auf der sicheren Seite sein, kannst du dein Türschloss vorab mit einem speziellen Zylinder Öl bearbeiten. Dieses bekommst du entweder beim Schlosser, online oder im Baumarkt. Das permanente ‚Fettig-halten‘ des Inneren des Zylinders gibt Sekundenkleber oder Ähnlichem gar nicht erst die Chance, zu haften.

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